Wissenswertes zum Silberpreis: Kurse, Charts & Investitionen
Wann immer es an der Weltbörse turbulent wird oder der Wirtschaft ungewisse Zeiten bevorstehen, flüchten sich die Anleger in krisenfeste Währungen. Gold und Silber sind hierbei die beliebtesten Rohstoffe. Sie kommen selten genug vor, um wertvoll zu sein, sind aber gleichzeitig in ausreichender Menge vorhanden, um als Tauschwährung zu funktionieren. Deshalb werden sie bereits seit Jahrtausenden als Zahlungsmittel in der ganzen Welt verwendet.
Doch Silber hat noch einen weiteren entscheidenden Vorteil. Es kann nicht nur als Wertanlage genutzt werden, sondern auch als wichtiger Rohstoff für Industrie, Medizin und Technik. Aus diesem Grund setzten nun auch Investoren vermehrt auf das helle Edelmetall in Form von Silbermünzen, Silberbarren oder Wertpapieren. Denn Silber ist äußerst wertbeständig, verspricht große Gewinnchancen und hat ein hohes Potential für die Zukunft.
Silber im Wandel der Zeit: Vom Silbermond zur Silbermünze
Aufgrund seines natürlichen Glanzes, seiner hellen Farbe und seiner hohen Polierfähigkeit verzauberte uns Silber schon immer. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass es bereits 4.000 v. Chr. von den alten Ägypten verwendet wurde.
Es besaß damals jedoch noch eine stark mythische Bedeutung sowie einen anderen Namen. Wegen seiner starken Reflexion und Ähnlichkeit zu unserem natürlichen Erdsatelliten wurde es Mondmetall genannt. Damals befand es sich auch in geringerer Entfernung zu seinem Doppelgänger.
Unsere Vorfahren mussten es noch nicht aus den Minen fördern, sondern fanden es bereits in sehr geringer Tiefe oder sogar an der Erdoberfläche. Rund 600 v. Chr. begannen die Griechen damit, das Mondmetall als Geldmetall zu verwenden und fertigten die ersten Silbermünzen an. Spätestens von diesem Zeitpunkt an stand es als Tauschmittel in ständiger Konkurrenz mit seinem goldenen Bruder.
Für beide wurden Gold- und Silberstandards festgelegt. So konnte jede Ware durch eine festgelegte Menge des jeweiligen Edelmetalls aufgewogen werden. Diese festgelegte Menge war auch Grundlage für die Münzprägung, welche heute immer noch zum Teil in Silber erfolgt.
Der globale Silbermarkt: Weltmarktanteile & Silbernutzung
In der Erdkruste kommt Silber fünfzehnmal häufiger vor als Gold. Dennoch ist reines Silber in der Natur deutlich seltener als reines Gold. Der Grund dafür ist, dass Silber meist mit Basismetallen vermischt ist und deshalb kaum einzeln gewonnen wird.
Rund 70 % der Produktion in Silberminen erfolgt somit lediglich als Nebenprodukt bei der Kupfer-, Blei- und Zinkgewinnung. Bislang werden jährlich knapp 20.000 Tonnen Silber weltweit gefördert.
Der Spitzenreiter hierbei ist Mexiko mit 5.600 Tonnen im Jahre 2021. Gefolgt von Peru mit 3.000 Tonnen und Chile sowie China mit jeweils 1.600 Tonnen. Weitere wichtige Produzenten von Silber sind Russland, Polen, Australien und die USA. Die Silbergewinnung ist dabei jedoch beinahe schon auf dem Rückmarsch, denn die vorhandenen Ressourcen für Silber wurden bereits zu 75 % abgebaut.
Bei Gold sind es bislang nur 60 %, weshalb Hochrechnungen zufolge die Ressourcen 2045 vollständig erschöpft sein sollen. Die Minenförderung von Gold soll schätzungsweise bis ins Jahr 2056 fortgesetzt werden können. Doch nicht nur das neu gewonnene Silber wird immer knapper, sondern auch das bestehende.
#BBD0E0 »Während Golderzeugnisse größtenteils dem Weltmarkt erhalten bleiben, wird Silber häufiger industriell genutzt. Dadurch sind nur noch rund 40 % der historisch geförderten Mengen an Silber vorhanden (bei Gold sind es noch 90 %). Verwendet wird das weiße Gold überwiegend für:
• Industrie: Autoherstellung, Elektrotechnik, Akkus, Solaranlagen (über 50 %)
• Investment: Silberbarren kaufen, Silbermünzen kaufen, Wertpapiere (knapp 25 %)
• Silberwaren: Kerzenleuchter, Tafelbesteck, Schmuck (ca. 10 %)
• Pharmazie: Medizin, Kosmetik, Lebensmitteltechnik
• Sonstiges: Fotoentwicklung, Raumfahrt, etc.
Die industrielle Nutzung des Edelmetalls ist aufgrund seiner einzigartigen chemischen Eigenschaften besonders gefragt. Denn Silber ist nicht nur optisch besonders ansprechend, sondern reflektiert auch fast 100 % des Lichtes.
Daher eignet es sich als hochwertiger Spiegel. Es besitzt zudem die höchste Leitfähigkeit aller Elemente für Elektrizität und Wärme. Ebenso ist es unempfindlich gegenüber Säure sowie Rost und lässt sich besonders einfach bearbeiten.
Angebot und Nachfrage: So wird der Silberpreis aktuell bestimmt
Der Silbermarkt wird wie alle Märkte von Angebot und Nachfrage bestimmt. In diesem Fall übersteigt die Nachfrage jedoch schon seit langem das Angebot, da der Silberbestand immer mehr zur Neige geht. Die weltweite Silber-Nachfrage lag so bereits vor zehn Jahren bei 34.000 Tonnen, wohingegen die Gold-Nachfrage lediglich bei 4.500 Tonnen lag.
Aufgrund knapper werdender Güter durch Minenschließungen und endliche Ressourcen des Rohstoff Silber gepaart mit einer steigenden Nachfrage durch die (Solar-)Industrie wird vermutet, dass der Silberpreis in Zukunft noch weiter steigen wird. Der Silberpreis wird in verschiedensten Währungen berechnet, jedoch ausschließlich in US-Dollar fixiert. Wie alle anderen Währungen auch, wird er daher sehr vom Wechselkurs des US-Dollars bestimmt. Die Maßeinheit für Silber ist die Unze.
Aktuell ist eine Feinunze Silber zwischen 20,00-22,00 Euro (23,85 USD) wert. Der Silberkurs für eine Feinunze wird täglich um 12 Uhr am London Bullion Market (LBMA) festgelegt. Die Fixierung des Silberpreises wird Silberfixing genannt. Der gesamte Silbermarkt an der Börse wird mit ca. 17 Milliarden Dollar bewertet. Die wichtigsten Silberhandelsplätze sind:
- LBMA -London Bullion Market Assoziation(in London, England)
- NYMEY - New York Mercantile Exchange (in New York City, USA)
- TOCOM - Tokyo Commodity Exchange (in Tokyo, Japan)
- CBOT - Chicago Board of Trade (in Chicago, USA)
- SGE - Shanghai Gold Exchange (in Shanghai, China)
- COMEX - New York Commodities Exchange (New York, USA)