Der Goldmarkt hat einen historischen Moment erlebt: Zum ersten Mal kletterte der Preis über die Marke von 100 Euro pro Gramm. Damit ist eine symbolträchtige Schwelle gefallen, die sowohl Anleger als auch Märkte weltweit aufhorchen lässt.
Ein Meilenstein für Edelmetalle
Mit dem Durchbruch wurde zugleich ein neues Allzeithoch markiert. In US-Dollar sprang die Feinunze zeitweise auf rund 3.659 Dollar, in Euro auf etwa 3.107 Euro. Seit Jahresbeginn bedeutet das ein Plus von rund 40 Prozent – ein seltener Aufwärtstrend in dieser Geschwindigkeit.
Treiber der Rally
Dass Gold so stark zulegt, liegt an einem ganzen Bündel von Faktoren:
- Erwartung von Zinssenkungen: Die US-Notenbank hat Lockerungen in Aussicht gestellt. Niedrigere Zinsen machen Anleihen weniger attraktiv und Gold profitiert.
- Schwäche des Dollars: Ein schwächerer Greenback macht Gold für Käufer außerhalb der USA günstiger.
- Geopolitische Unsicherheiten: Von Handelsstreit bis Konflikte, je größer die Risiken, desto stärker fließt Kapital in Edelmetalle.
- Käufe der Zentralbanken: Besonders China und Indien haben zuletzt massiv aufgestockt und so für zusätzliche Nachfrage gesorgt.
Warum 100 Euro pro Gramm so besonders ist
Die Marke von 100 Euro pro Gramm ist mehr als nur eine Zahl. Sie steht für ein neues Preisniveau, das Gold endgültig im Alltag der Anleger verankert. Psychologisch wirken runde Marken wie ein Verstärker: Sie ziehen Aufmerksamkeit auf sich, schaffen Schlagzeilen und können neue Investoren in den Markt bringen.
Ausblick
Ob der Preisanstieg in dieser Dynamik weitergeht, bleibt offen. Viele Analysten zeigen sich optimistisch und rechnen mittelfristig mit einem Anstieg Richtung 3.900 Dollar je Feinunze. Manche sehen sogar das Potenzial für 5.000 Dollar, sollte die Umschichtung großer Kapitalströme in Gold anhalten. Klar ist: Mit dem Überschreiten der 100-Euro-Marke ist Gold endgültig in einer neuen Dimension angekommen.