Fed-Zinssenkung treibt Märkte, Gold über Rekordmarke, Silber, Platin und Kupfer im Aufwind
Die vergangene Woche war reich an Signalen für die Finanz- und Rohstoffmärkte. Die US-Notenbank hat nach langer Pause die Zinsen gesenkt – und sofort reagierten die Edelmetalle mit kräftigen Kursbewegungen. Gold markierte neue Höchststände, Silber sprang über die Marke von 42 US-Dollar, Platin bleibt auf Erfolgskurs und Kupfer zeigte die stärkste Serie seit mehr als einem Jahr.
Goldpreis auf Rekordniveau nach Fed-Zinsentscheid
Mit der ersten Zinssenkung seit Dezember 2024 hat die Federal Reserve den Leitzins um 0,25 Punkte auf 4,00 bis 4,25 Prozent gesenkt. Diese geldpolitische Wende ließ den Goldpreis weiter steigen. Am Dienstag erreichte die Feinunze rund 3.659 US-Dollar und in Euro knapp 3.107 Euro – ein Allzeithoch. Umgerechnet bedeutet das erstmals über 100 Euro pro Gramm.
Treiber der Entwicklung sind die Aussicht auf weitere Zinssenkungen, ein schwächerer Dollar und die anhaltend hohe Nachfrage aus Asien. Zentralbanken wie China und Indien kaufen seit Monaten massiv Gold, während politische Unsicherheit und hohe Staatsverschuldung Anleger zusätzlich in das Edelmetall treiben.
Silberpreis über 42 US-Dollar – Industrie im Fokus
Silber hat sich in dieser Woche eindrucksvoll behauptet. Mit Kursen über 42 Dollar erreichte das Metall den höchsten Stand seit über 14 Jahren. Die Rallye wird nicht nur von Investoren, sondern auch von der Industrie befeuert: Rund die Hälfte des globalen Verbrauchs entfällt auf Zukunftstechnologien wie Solarenergie, E-Mobilität und Elektronik.
Weil die Lagerbestände in London und an der COMEX sinken, bleibt das Angebot knapp. Charttechnisch gilt: Solange Silber über 41 bis 42 Dollar notiert, sind Kursziele von 45 bis 50 Dollar möglich.
Platin überrascht mit starkem Plus
Auch Platin glänzte zuletzt: Der Kurs liegt bei rund 1.400 US-Dollar je Unze und damit über 50 Prozent höher als zum Jahresstart. Knappes Angebot aus Südafrika, sinkende Lagerbestände und eine wachsende Schmucknachfrage in China treiben den Preis. Investoren greifen zudem stärker zu physischen Platin-Investments, sodass die globalen Reserven weiter schrumpfen.
Kupfer klettert auf 15-Monats-Hoch
Das Industriemetall Kupfer legte sechs Handelstage in Folge zu und überschritt die Marke von 10.000 US-Dollar pro Tonne – der höchste Stand seit 15 Monaten. Gründe sind die Hoffnung auf weitere geldpolitische Lockerungen in den USA und ein steigender Verbrauch in China. Kupfer bestätigt damit seine Rolle als Konjunkturbarometer der Weltwirtschaft.
Fazit der Woche
Die Zinssenkung der Fed hat deutliche Spuren hinterlassen. Gold erreichte ein Allzeithoch und überschritt erstmals die 100-Euro-Marke pro Gramm. Silber überzeugte mit einem 14-Jahres-Hoch, Platin mit einem starken Jahresplus und Kupfer mit der längsten Gewinnserie seit Monaten. Edelmetalle und Industriemetalle zeigen damit eindrucksvoll, wie eng Geldpolitik, globale Nachfrage und geopolitische Entwicklungen zusammenhängen.